Das Siegel für
umweltverträglichere
Kaufentscheidungen
Herzlich willkommen, schön, dass Sie hier sind. Denn das zeigt, dass Sie nachhaltige Entscheidungen treffen wollen. Mit unserem Siegel wollen wir Sie dabei unterstützen. „Gemeinsam umweltneutral handeln“ steht für einen standardisierten Nachhaltigkeitsansatz, durch den Umweltschutz ganzheitlich und auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse wirksam vorangetrieben wird.
Wie genau? Das erklären wir Ihnen hier.
Der Prozess
So geht „Gemeinsam umweltneutral handeln“
Analysieren
Reduzieren
Kompensieren
Wiederholen
Der Mehrwert
Warum ist „Gemeinsam umweltneutral handeln“ so wirksam?
Was können Unternehmen besonders gut? Kosten senken. Und wie wird etwas für uns als Konsument:innen greifbar? Wenn es einen Preis hat. Diesen Hebel nutzen wir: Indem wir Umweltauswirkungen in Umweltkosten (aktuell auf Basis von fünf Umweltwirkungskategorien) umrechnen und diese in die Produkte und Dienstleistungen eingepreist werden. So wird die Umwelt ein betriebswirtschaftlicher Faktor und Umweltschutz bis hinein in die Regale das neue Normal.
Über die Notwendigkeit
Eine wettbewerbsfähige Umwelt für eine lebenswerte Zukunft.
Wir wissen es alle: Die Art, wie wir Menschen wirtschaften und leben, verändert unsere Welt existenziell. Der Klimawandel ist zwar die öffentlich bekannteste Umweltauswirkung, bei Weitem aber nicht die einzige. Die Rockström-Grafik zeigt deutlich, dass wir auch in vielen anderen Bereichen, wie zum Beispiel dem Artensterben, die Grenzen eines sicheren Handlungsspielraumes deutlich überschritten haben.
Die planetaren Belastungsgrenzen immer weiter zu überschreiten, ist weder gerecht noch wirtschaftlich – es ist einfach nicht zukunftsfähig. Es braucht daher Lösungen, die dieser enormen Herausforderung gewachsen sind. Und es braucht Menschen, Unternehmen, Organisation, Städte – einfach uns alle – die bereit sind, die Art wie wir wirtschaften und leben, neu zu gestalten.
Quelle: Abbildung entwickelt von Azote für das Stockholm Resilience Centre, basierend auf Analysen in Wang-Erlandsson et al. 2022, Persson et al 2022, und Steffen et al 2015
Die wissenschaftliche Basis
Fundierter Ansatz
Den ganzheitlichen GREENZERO-Ansatz haben wir zusammen mit Wissenschaftler:innen der TU Berlin, der TU Braunschweig und dem Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) in Heidelberg entwickelt.
Ökobilanz nach ISO-Standard
Unsere Ökobilanzen folgen den höchsten Ansprüchen. Grundlage ist der internationale ISO-Standard 14040/44, Stand 2006.
Umweltkosten nach CE Delft
Umweltkosten berechnen wir nach dem „Environmental Prices Handbook“ des niederländischen Forschungs- und Beratungsunternehmens CE Delft. Aktuell in den fünf robust berechenbaren Wirkungskategorien Klimawandel, Versauerung, Eutrophierung, Sommersmog und Ozonabbau.
Umweltwertberechnung
In Zusammenarbeit mit der TU Berlin, der TU Braunschweig und mit unseren Fachexpert:innen haben wir ein Verfahren entwickelt, um den entstehenden ökologischen Mehrwert unserer Renaturierungsmaßnahmen in Euro zu berechnen (Umweltwert). Das Institut für Energie- und Umweltforschung (Ifeu) in Heidelberg hat dieses Verfahren untersucht und bewertet. Unser Vorgehen bei der Renaturierung der HeimatERBE-Flächen basiert auf naturschutzfachlich bewährten Methoden.
Wie sieht der GREENZERO-Prozess aus?
In diesem Video erklärt Prof. Dr. Matthias Finkbeiner von der TU Berlin, einer unserer wissenschaftlichen Partner:innen, was hinter dem GREENZERO-Ansatz steckt und auf welchem wissenschaftlichen Fundament er aufgebaut ist. Wie können wir Umweltbelastungen, die wir generieren, berechnen und wirklich nachhaltig ausgleichen?
Prof. Dr. Matthias Finkbeiner ist Leiter des Fachgebietes Sustainable Engineering und geschäftsführender Direktor des Instituts für Technischen Umweltschutz an der Technischen Universität Berlin. Er und sein Team unterstützen uns bei der (Weiter-) -entwicklung des GREENZERO-Ansatzes und der Ökobilanzierung.


Der GREENZERO-Standard
Umweltschutz für alle gleich und nachvollziehbar – mit dem GREENZERO-Standard
Aktuell arbeiten wir daran, den Ansatz „Gemeinsam umweltneutral handeln“ mit Partner:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gemeinwohlökonomie und Naturschutz in einen Standard zu überführen.
Unser Ziel: Den GREENZERO-Standard bis zum Jahr 2025 durch einen neutralen Prüfdienstleister zertifizieren und daraufhin international akkreditieren lassen.
Über dieses Ziel hinaus ist es unser Anspruch, den GREENZERO-Standard, gemeinsam mit unseren Partner:innen, auf Basis von aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen stetig weiterzuentwickeln.
Unser Ziel ist erreicht, wenn menschliches Handeln keine negativen Auswirkungen mehr auf die Widerstandsfähigkeit der Natur hat.
Die Wegbereiter:innen des GREENZERO-Standards
Mit der Initiative für den GREENZERO-Standard „Gemeinsam umweltneutral handeln“ wollen wir die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft maßgeblich vorantreiben. Wir haben den ersten Schritt gemacht und befinden uns mitten im Prozess. Wir sind offen für Impulse. Wir nehmen Kritik ernst. Und wir suchen weitere Mitstreiter:innen.
TU Berlin –
wissenschaftlicher Beirat für den GREENZERO-Standard

dm-drogeriemarkt –
erstes Unternehmen, das seine Produkte nach dem GREENZERO-Standard abbildet

Innovationsgesellschaft Technische Universität Braunschweig mbH –
Berechnungsmodelle für den Umweltwert

Büro Raskin –
Partner für Ökosystemüberlegungen und externes Monitoring

ifeu Institut –
Falsifizierung des Ansatzes im Auftrag von dm

Büro Düllmann –
Partner für Bodenuntersuchungen und Geotechnik/Hydrologie

GREENZERO –
Nachhaltigkeitsexpert:innen für Analyse, Reduktion, Kompensation und Transformation

Haniel –
erstes Unternehmen, das sein Unternehmen nach dem GREENZERO-Standard ausrichtet

Urban Zero –
erstes städtisches Quartier, welches bis 2029 gemeinsam umweltneutral handeln will

Die Folgen menschlichen Handelns gehen weit über den Klimawandel hinaus. „Gemeinsam umweltneutral handeln“ erfordert, auf Basis robust berechenbarer Umweltwirkungskategorien (aktuell: Klimawandel, Eutrophierung (Nährstoffübersättigung), Versauerung, Sommersmog und Ozonabbau), möglichst ganzheitlich zu analysieren und zu reduzieren sowie mit Blick auf die Schutzgüter „Ökosystem“ und „menschliche Gesundheit“, durch Investition in Renaturierungsmaßnahmen, monetär zu kompensieren. Somit beschreibt „Gemeinsam umweltneutral handeln“ einen ganzheitlichen ökologischen Verbesserungsprozess. Ziel ist es, dass Produkte, Dienstleistungen, Unternehmen und Städte zukünftig keine negativen Auswirkungen mehr auf die Widerstandsfähigkeit der Natur haben.
Fünf Kernanforderungen sind für das Erreichen dieses Zieles – und somit für gemeinsames umweltneutrales Handeln – unerlässlich:
1. Mehrdimensional analysieren und reduzieren
Die Auswirkungen von Produkten, Dienstleistungen, Unternehmen oder Städten werden mehrdimensional analysiert und reduziert. Dies bedeutet, dass nicht nur CO2-Emissionen reduziert werden, sondern der ökologische Fußabdruck (in aktuell fünf Umweltwirkungskategorien – entlang des Lebenszyklus).
2. Mehrdimensional kompensieren (durch Investition in Renaturierungsmaßnahmen)
Klar ist: Reduktion steht an erster Stelle. Stand heute sind aber – trotz Reduktionsbemühungen – die wenigsten Produkte, Dienstleistungen, etc. neutral, was ihre Auswirkung auf die Umwelt betrifft. Daher sind mehrdimensionale Kompensationsmaßnahmen erforderlich. Diese erfolgen nach dem GREENZERO-Standard durch Investition in Höhe der Umweltkosten in naturschutzfachliche Renaturierungsmaßnahmen in Deutschland. So arbeiten wir daran, beschädigte Ökosysteme in Gänze zu stärken, ohne dabei (unbewusst) neue Schäden zu verursachen. Mehr dazu erfahren Sie hier.
3. Verursachungsgerechter monetarisieren
Berechnungsgrundlage für die Umweltkosten sind aktuell die fünf Umweltwirkungskategorien Klimawandel, Eutrophierung (Nährstoffübersättigung), Versauerung, Sommersmog und Ozonabbau. Dadurch entspricht die Höhe der Umweltkosten eher den verursachten Umweltschäden als würde man alleinig die Umweltwirkungen des Klimawandels betrachten. Beispielsweise verursachen Güter neben den bekannten Treibhausgasen – die den Klimawandel begünstigen – weitere Emissionen, die auch andere Umweltauswirkungen verstärken. Und das während des gesamten Lebenszyklus. Je mehr Umweltauswirkungen betrachtet und in Umweltkosten umgerechnet werden , um so verursachungsgerechter wird der Preis ermittelt, der für potenziell verursachte Umweltschäden bezahlt wird.
4. „Umweltreale“ Preise etablieren
Durch das Einpreisen der Umweltkosten wird es möglich, dass jede:r die Verantwortung für die im Hier und Jetzt verursachten Umweltkosten übernimmt und diese nicht für nachkommende Generationen hinterlässt.
5. Wiederholen
“Gemeinsam umweltneutral handeln” steht für regelmäßiges Analysieren, Reduzieren und Kompensieren, mit dem Ziel negative Auswirkungen auf die Umwelt stetig zu vermindern sowie die Leistungs- und Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen stetig zu verbessern. Der GREENZERO-Standard, als Grundlage für gemeinsames umweltneutrales Handeln, wird entsprechend neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen stetig weiterentwickelt.
Entlang des Lebenszyklus eines Produktes, zum Beispiel, gelangen verschiedene Stoffe in die Umwelt. Diese verschiedenen Stoffe verursachen oder fördern dabei unterschiedliche Auswirkungen. Die öffentlich bekannteste Umweltwirkungskategorie ist der Klimawandel, doch da gibt es noch viele weitere, wie die Versauerung oder die Eutrophierung (Nährstoffübersättigung). Die im GREENZERO-Ansatz angewendete Berechnung und Einpreisung von Umweltkosten basiert auf fünf Umweltwirkungskategorien (Klimawandel, Eutrophierung (Nährstoffübersättigung), Versauerung, Sommersmog und Ozonabbau), da diese bereits robust in Umweltkosten umgerechnet werden können. Wir arbeiten daran, weitere Wirkungskategorien in unseren Standard mit aufzunehmen. Für die Analyse und Reduktion können noch weitere Umweltwirkungen betrachtet werden.
Klimawandel
Durch fossile Brennstoffe, Abholzen von Regenwäldern oder Viehzucht erhöht sich die Menge der in der Atmosphäre vorkommenden Treibhausgase, wie zum Beispiel Kohlenstoffdioxid, Methan und Lachgas. Das beschleunigt den natürlichen Treibhauseffekt enorm. Die Folgen sind regional sehr unterschiedlich, aber schon heute überall spürbar. Die treibhauswirksamen Gase reichern sich nicht nur in der Atmosphäre an, sondern gelangen etwa über den Niederschlag auch in Gewässer oder den Boden und verändern auch diese Systeme.
Versauerung
Ein bekanntes Beispiel für dieses Phänomen ist der saure Regen, der bereits in den 1980er Jahren ein schwerwiegendes Problem war. Damals war zum Beispiel der hohe Schwefelanteil in den nahezu ungefilterten Autoabgasen, die in der Atmosphäre mit dem Wasser reagierten, dafür verantwortlich. Heute sind es vor allem der erhöhte CO2-Gehalt in der Luft und die Ammonium-Einträge in der Landwirtschaft, welche die Versauerungsproblematik verschlimmern.
Die (flächendeckende) Versauerung führt allmählich zum Verlust kalk- und carbonathaltigen Lebensräumen samt den dort vorkommenden Arten. Diese massiven Verluste an Biodiversität gefährden unser gesamtes Ökosystem, indem elementare Wirkungsketten unterbrochen und zerstört werden.
Eutrophierung
Unter Eutrophierung versteht man die (übermäßige) Anreicherung von Nährstoffen. Die entscheidenden Stoffe sind Stickstoff und Phosphor, die beispielsweise verstärkt durch die Landwirtschaft in die Umwelt eingetragen werden. Was zum Zweck des Nahrungsmittelanbaus positiv erscheint, erweist sich in anderen Bereichen als problematisch.
Auch die Eutrophierung trägt zum Biodiversitätsverlust bei: Reichern sich Nährstoffe in einem zuvor nährstoffarmen Ökosystem übermäßig an, verändern sich die Lebensräume für verschiedene Tier- und Pflanzenarten existenziell. Ist beispielsweise ein See zu nährstoffreich, so vermehren sich Algen, die sich als riesige Teppiche ausbreiten und vielen anderen Pflanzen und Tierarten das notwendige Sonnenlicht und den Sauerstoff entziehen oder zur Bildung von giftigen Stoffen beitragen.
Sommersmog
Stickstoffoxide und Kohlenwasserstoffe verursachen noch ein weiteres schwerwiegendes Problem: bodennahes Ozon, auch Sommersmog genannt. Die Stoffe werden zum Beispiel durch Verbrennungsprozesse in Verkehr, Industrie und Privathaushalten verursacht und reagieren unter UV-Einstrahlung zu sogenannten Photooxidantien, zu denen auch Ozon gehört. Dieses wirkt gesundheitsschädlich, greift die Atmungsorgane an und schädigt Pflanzen und Tiere.
Ozonabbau
Während die Bildung von bodennahem Ozon schädlich ist, erweist sich eine intakte Ozonschicht in der Stratosphäre als wichtiger Schutz für die pflanzliche, tierische und menschliche Gesundheit.
Der Abbau des Ozons wird unter anderem durch gasförmige Halogenverbindungen unter speziellen klimatischen Bedingungen verursacht und führt zur Entwicklung eines Ozonlochs. Das bedeutet, dass uns in diesen Bereichen keine Ozonschicht mehr vor UV-B- und UV-C-Strahlung schützt.
Jedes Produkt, jede Dienstleistung und letztendlich jede Handlung hat Auswirkungen auf die Umwelt. Diese Auswirkungen entstehen durch verschiedene umweltschädliche bzw. umweltverändernde Stoffe – wie zum Beispiel CO2 (Kohlenstoffdioxid). Diese Stoffe entstehen entlang des Lebenszyklus von Produkten: Also beispielsweise während der Produktion, des Versandes, der Nutzung, der Entsorgung, etc.
Die Folgen des Klimawandels sind Umweltauswirkungen, die durch bestimmte Stoffe beschleunigt oder begünstigt werden. Aber: Seine Folgen sind nicht die einzigen Umweltauswirkungen, die eine existenzbedrohende Veränderung unserer Ökosysteme bewirken. Die Ökobilanz, mit der man einen mehrdimensionalen Eindruck über die tatsächlichen Umweltauswirkungen von einem Produkt, einer Dienstleistung oder auch einem Unternehmen erhalten kann, betrachtet viele weitere Umweltauswirkungskategorien, wie beispielsweise die Versauerung von Böden oder die Nährstoffübersättigung (Eutrophierung) von Gewässern. Diese sind mit Blick auf funktionierende Ökosysteme und die menschliche Gesundheit nicht minder wichtig.
Den Anstoß für die Entwicklung unseres Ansatzes „Gemeinsam umweltneutral handeln“ gab zunächst das Konzept der „Planetaren Grenzen“. Hierbei werden ökologische Grenzen identifiziert, deren Überschreitung unser Ökosystem existenziell bedrohen. Dass Umweltschutz über die Reduktion und Kompensation von CO2-Emissionen hinausgehen muss, ist international anerkannt – politisch und wissenschaftlich. Initiativen wie die „UN-Dekade Biologische Vielfalt“ (2011–2020), die „UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen“ (2021–2030) oder die „EU Biodiversity Strategy“ zeigen, dass es möglichst ganzheitliche Nachhaltigkeitskonzepte braucht.
Diese Frage ist uns besonders wichtig. Denn: wirklich umweltneutral ist etwas, wenn es keine negativen Auswirkungen auf die Widerstandsfähigkeit der Natur hat. Heute ist das mehrheitlich noch nicht möglich. Aber wir müssen heute schon den Weg in diese Richtung gehen. Deswegen beschreibt „Gemeinsam umweltneutral handeln“ den Prozess, Produkte, Dienstleistungen, Unternehmen oder auch Städte regelmäßig und möglichst ganzheitlich ökologisch zu optimieren und verbleibende Auswirkungen durch die Renaturierung beschädigter Ökosysteme bestmöglich aufzuwiegen.
Ziel ist, dass die Optimierung so wirksam voranschreitet, dass langfristig eine Wiedergutmachung nicht mehr nötig ist. Und bis dahin, kann man gemeinsam umweltneutral handeln, mit dem Ziel, es zu werden.
Stetige Verbesserung findet nicht nur bei den Unternehmen statt, die den GREENZERO-Prozess durchlaufen. Auch der Prozess selbst wird stetig entsprechend neuen und belastbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen weiterentwickelt. Aktuell arbeiten wir beispielsweise daran, die Umweltkosten für weitere Umweltwirkungskategorien robust berechnen zu können. So werden wir dem Anspruch „umweltneutrale Preise“ zu schaffen – als Beitrag zu den sogenannten „True Costs“ – zunehmend gerechter.
Neue Reduktionspotenziale identifizieren
Durch die mehrdimensionale Betrachtung können mit der Analyse neue Reduktionspotenziale erkannt werden – entlang des gesamten Lebenszyklus und in verschiedenen Wirkungskategorien wie zum Beispiel Versauerung oder Eutrophierung (Nährstoffübersättigung).
„Burden Shifting“ vermeiden
Bei der Entwicklung von Reduktionsmaßnahmen hilft die mehrdimensionale Betrachtung das sogenannte Burden Shifting zu vermeiden. Dies meint das Verschieben der Umweltlasten von einem Lebenszyklus-Abschnitt zu einem oder mehreren anderen. Oder aber die Lastenverschiebung von einer Umweltwirkungskategorie in eine oder mehrere andere. Es kann zum Beispiel sein, dass eine Optimierung im Ökodesign mit Fokus auf das Klima zu einem höheren Wasserverbrauch oder einem größeren Einfluss bei der Versauerung führen kann. Optimal ist es, Maßnahmen zu ergreifen, durch die der Einfluss in möglichst vielen Umweltwirkungskategorien reduziert wird.
Mit der Natur für die Natur arbeiten
Mit unserem mehrdimensionalen Kompensationsansatz stärken wir das Ökosystem in Gänze und fördern Biodiversität. So begegnen wir Umweltauswirkungen auf vielfältige Weise.
Verursachungsgerechter monetarisieren
Betrachtet man die Umweltkostentabelle in der Sektion „Mehrwert“, am Anfang dieser Seite, wird schnell klar: Je mehr Umweltwirkungskategorien als Basis für die Umweltkostenberechnung herangezogen werden können, um so höher wird die Investitionssumme für nötige Wiedergutmachungsleistungen. Durch die Zuordnung und Einpreisung der Umweltkosten wird man – zumindest in Kosten gerechnet – auch den verursachten Umweltschäden gerechter. Indem wir Stück für Stück immer mehr Umweltwirkungskategorien in die Berechnung der Umweltkosten einbinden, steigen die Umweltkosten und sorgen so für umweltrealistischere Preise, eine verursachungsgerechtere Entschädigung, aber auch einen immer höheren Optimierungsanreiz auf Seiten der Unternehmen.
Aktuell arbeiten wir gemeinsam mit unseren Partner:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gemeinwohlökonomie und Naturschutz daran, den GREENZERO-Ansatz in einen klar definierten und prüfbaren Standard zu überführen. Unser Ziel ist es, den GREENZERO-Standard bis zum Jahr 2025 durch einen neutralen Prüfdienstleister zertifizieren und daraufhin international akkreditieren zu lassen.
Mit Umweltkosten geben wir den negativen Umweltauswirkungen, die ein Produkt, eine Dienstleistung, eine Organisation, eine Stadt oder eine Einzelperson verursacht, einen monetären Wert. Umweltkosten werden in Euro pro Kilogramm Schadstoff ausgedrückt. Wir berechnen sie nach der Methode, die das anerkannte, unabhängige niederländische Forschungs- und Beratungsunternehmen CE Delft im „Environmental Prices Handbook“ definiert hat. Aktuell basieren die von uns berechneten Umweltkosten auf fünf robust berechenbaren Wirkungskategorien (Klimawandel, Eutrophierung, Versauerung, Sommersmog, Ozonabbau). Perspektivisch werden wir weitere Umweltwirkungen in den GREENZERO-Standard aufnehmen, sobald deren Berechnung valide ist.
Um Umweltwirkungen zu monetarisieren, nutzt CE Delft drei Methoden, die je nach Wirkungskategorie – einzeln oder auch in Kombination – angewendet werden. Diese lassen sich mit den Begriffen Vermeidungskosten, Wiederherstellungskosten und/oder Zahlungsbereitschaft zusammenfassen. Die Zahlungsbereitschaft wird beispielsweise anhand von Umfragen und Marktanalysen ermittelt.
Wir haben uns für die Methode von CE Delft entschieden, da sie robuste Berechnungsgrundlagen für mehr Umweltwirkungskategorien bietet als andere Monetarisierungs-Methoden. Somit entspricht dieses Vorgehen unserem Ziel, möglichst schnell weitere Umweltwirkungen in die Berechnung der Umweltkosten aufzunehmen.
Eine Ökobilanz (engl. Life Cycle Assessment, LCA) ermöglicht eine umfassende Analyse der Umweltauswirkungen von Unternehmen, Institutionen, Produkten, Dienstleistungen, Städten, Quartieren etc. Durch die Betrachtung vieler Wirkungskategorien entlang des gesamten Lebenszyklus können zuvor unbekannte Reduktionspotenziale identifiziert werden. Auch lassen sich Reduktionskonzepte anhand der Ökobilanz hinsichtlich ihrer Wirksamkeit überprüfen. So gelingt es, Reduktionsstrategien zu entwickeln, die ihr bestmögliches Potenzial entfalten. Vor allem wird so die Gefahr des „Burden Shifting“ vermieden, also die Verschiebung von Umweltlasten in eine andere Wirkungskategorie.
Wir arbeiten nach dem ISO-Standard 14040/44 für Ökobilanzen. Basis unserer Berechnungen sind Werte aus renommierten Datenbanken, die aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigen und von Dritten überprüft werden.
Umweltwert ist die Zusammenfassung aller monetären Aufwände, die getätigt werden müssen, um beschädigte Ökosysteme zu renaturieren und langfristig zu pflegen.
In Zusammenarbeit mit der TU Berlin, der TU Braunschweig, mit unseren Geolog:innen, Ökolog:innen, Landschaftsplaner:innen und Forstingenieur:innen haben wir ein ganzheitliches Verfahren entwickelt, das es ermöglicht einen repräsentativen Wert (in Euro) für die ökologische Aufwertung durch Renaturierungsmaßnahmen zu berechnen. Das ifeu (Institut für Energie- und Umweltforschung, Heidelberg) hat diese Verfahren untersucht und bewertet. Bei Interesse können Sie hier den Bericht anfordern.
Das dadurch entstehende Produkt nennen wir „Umweltwert“. Dieser Umweltwert kann genutzt werden, um Umweltkosten auf monetärer Ebene in einem Umweltkonto auszugleichen. Die Umweltkosten repräsentieren die Soll-Seite des Umweltkontos, während der Umweltwert der Haben-Seite zugutekommt. Entsprechend dem GREENZERO-Standard ist gemeinsames umweltneutrales Handeln dann möglich, wenn das Umweltkonto ins Gleichgewicht gekommen ist: Umweltkosten und Umweltwert ergeben am Ende des Prozesses von Analyse, Reduktion und Kompensation einen, monetär in Euro, ausgeglichenen Kontostand – eine „grüne Null“.
Wir schaffen Umweltwert, indem wir bevorzugt degradierte Flächen in Deutschland – insbesondere aus Montan- und Industrienutzung – renaturieren und so in einen vielgestaltigen Flächenkomplex verwandeln. Unser Ziel ist es, maximale, standortangepasste Biodiversität mit verschieden ausgeprägten Ökosystemleistungen herzustellen.
Effekte:
- Förderung von biologischer Vielfalt: Die Lebensraum-, Arten- und genetische Vielfalt im Einklang mit den örtlichen Gegebenheiten wird gesteigert und langfristig gesichert. So schaffen wir unterschiedliche Lebensräume, die den Ansprüchen und Lebensweisen verschiedener Arten gerecht werden.
- Stärken natürlicher Potenziale: Entwicklung eines vielgestaltigen Ökosystems mit unterschiedlichen Ökosystemleistungen, die alle wichtig für unsere Lebensgrundlage sind.
Während die eindimensionale Kompensation – mit dem Fokus auf die stoffliche Ebene – zumeist losgelöst von ihrer Wirkungsweise und ihrer tatsächlichen Wirkung im Ökosystem betrieben wird, wirkt die mehrdimensionale Kompensation, durch Investition in Renaturierungsmaßnahmen, auf der Ebene der Schutzgüter. Also dort, wo die Emissionen und Prozesse ihre Wirkung entfalten: im Ökosystem und bei der menschlichen Gesundheit.
Der Fokus auf die Förderung von Biodiversität ermöglicht den Schutz des Ökosystems und der menschlichen Gesundheit, gerade weil man den Blick weitet und sich nicht nur auf einzelne Wirkungskategorien und Stoffströme konzentriert. Durch die Stärkung der Biodiversität soll das ökologische Gleichgewicht wiederhergestellt werden, um so die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Umweltwirkungen (wie Klimawandel und Eutrophierung) zu erhöhen.
Es findet kein stofflicher 1:1-Ausgleich in den einzelnen Wirkungskategorien statt, da die Funktionsweisen und Zusammenhänge in der Natur komplex sind. Das ist ein wesentlicher Unterschied zur Klimaneutralität, die ihren Blick eindimensional auf die CO2-Bilanz richtet und dabei andere Auswirkungen außer Acht lässt.
Eine fortlaufende Evaluierung in Form eines externen Monitorings stellt sicher, dass die Anpassung der flächenspezifischen Maßnahmen und Zielsetzungen bei unerwarteten Entwicklungen jederzeit möglich ist. Ein weiterer Effekt: Das Monitoring liefert wissenschaftlich fundierte Beweise, dass eine Investition in Umweltwert einen tatsächlichen Gewinn für Mensch und Natur bewirkt.
Mit „Umweltneutralität“ beschreiben wir das langfristige Ziel, einen Zustand herzustellen, bei dem menschliches Handeln keinen negativen Einfluss mehr auf die Widerstandsfähigkeit der Natur hat. „Gemeinsam umweltneutral handeln“ beschreibt den Weg dorthin, der durch stetiges Weiterentwickeln kennzeichnet ist.
Stand heute ist es nicht möglich, alle Auswirkungen auf die Umwelt zu kennen und zu analysieren, um sie in der Folge zu reduzieren und zu monetarisieren (als Basis für die Kompensation durch Investition in Renaturierungsmaßnahmen). Und doch ist es notwendig, ganzheitliche Ansätze – wie den unseren – zu etablieren und entsprechend aktuellen Erkenntnissen laufend zu optimieren. Denn die Herausforderung, vor der wir stehen, ist komplex. Eindimensionale Ansätze können sie nicht meistern. Daher betrachten wir gemeinsames umweltneutrales Handeln als notwendige Weiterentwicklung des Ziels der Klimaneutralität.
Kontaktieren Sie uns. Wir wollen keine Frage unbeantwortet lassen.
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